Geduld hat sich ausgezahlt – Spannender Fledermaus-Netzfang in Helmershausen

Beitrag von Jeannine Müller

Am vergangenen Freitag luden die Gemeinde Rhönblick, die Natura-2000-Station „Rhön“ (Landschaftspflegeverband „Thüringer Rhön“ e. V.) und Fledermausspezialisten der Interessengemeinschaft Fledermausschutz und – forschung Thüringen (IFT) zum 1. Fledermausnetzfang bei Helmershausen ein.

Ein Netzfang dieser Art bietet die Möglichkeit , die nachtaktiven Tiere, welche man sonst nur in der Dämmerung erahnen kann, einmal aus der Nähe anzuschauen und zu begutachten.

Eine schöne Verbindung zwischen dem „Sternenpark“ Rhön und seinen nachtaktiven „Bewohnern“, fanden Bürgermeister Christoph Friedrich und Julia Gombert vom LPV Rhön, Initiatoren dieses Abends.

Nur einen kurzen Fußmarsch vom Sportplatz entfernt, am Ellseeb, wurden gegen 20.00 Uhr von ehrenamtlichen Fledermausspezialisten der IFT unter Mithilfe der ersten Besucher, die feinen Haarnetze an verschiedenen Stellen aufgespannt. Zum Glück spielte das Wetter mit und Wind und Regen blieben aus.

Nun hieß es in der Dämmerung abwarten und in Geduld üben. Es wurde dunkler und dunkler und vor allem die Kinder konnten die Spannung kaum abwarten. Jedes Rascheln und Wackeln wurde gespannt verfolgt. Und dann ging die erste Fledermaus ins Netz.

Mit Fingerspitzengefühl wurde diese, eine Wasserfledermaus, von Wigbert Schorcht und seinen Söhnen sowie Julia Prüger (IFT) aus dem Netz befreit und nun unter den Augen, der interessierten Besucher, begutachtet.

Ist es ein Jung- oder Alttier, ein Männchen oder Weibchen, wie schwer ist es und wie lang ihr Unterarm… waren nur einige Fragen, auf welche es nun fachmännische Antworten gab. Die Kinder hatten viele Fragen parat und durften das kleine Tierchen sogar vorsichtig am Flügel „streicheln“. Wie spannend!

Nach der Wasserfledermaus gingen noch vier weitere Tiere ins Netz, darunter zwei Fransenfledermäuse und zwei Zwergfledermäuse. Natürlich wurden alle Tiere wieder wohlbehalten in die Freiheit entlassen und konnten ihren nächtlichen „Streifzug“ fortführen.

Leider ging nicht, wie erhofft, ein „grauses Langohr“ ins Netz, eine seltene und leider vom Aussterben bedrohte Art, welche aber in den Rhönblick-Dörfern durchaus noch vorhanden ist.

Viel Wissenswertes über die Fledermaus konnte man von diesem Abend mitnehmen und hoffentlich auch etwas für die Belange der Tiere sensibilisieren.